three dots
Veronika Hauer | Andreas Heller | Dora Kuthy
Ausstellungseröffnung Freitag 20. November | 19:30 Uhr
Es spricht Peter Niedermair
Ausstellungsdauer 20|11|2015 - 19|12|2015
Fotos der Eröffnung
Eröffnungsrede Peter Niedermair
Die Linie zieht sich wie ein gemeinsamer Nenner vielfältiger zeichnerischer, sprachlicher und objekthafter Assoziationen durch die Arbeiten dieser Gruppenausstellung. So findet etwa die Linie in Andreas Hellers Serie kleiner handgefertigter Objekte, die auf einem Ausstellungsdisplay im Raum präsentiert werden, Übersetzung in verdichtete Materie wie Gips, Beton und Silber. Lineare Ausgangspunkte dieser Objekte sind beispielsweise die Silhouette einer Landschaftsansicht, das Seil eines Handlaufs oder die Umrisslinie einer Vase, welche zu Objekten transformiert wurden. Die Objekte - wie beispielsweise das zu einem unlösbaren Knoten verdichtete Seil, das als Betonguss in der Ausstellung gezeigt wird – tragen diese mediale Übersetzung in sich.
Dora Kuthy wiederum geht bei ihren Handsituation von der Wahrnehmung der Linie und ihrer Transformation innerhalb konkreter flächenbildender Techniken wie dem Stricken aus (siehe Abbildung Mutanda). Ihre visuelle Wahrnehmung strickender Hände übersetzt sie in eine lineare Zeichnung, die sie motivisch im Textildruck auf einen Stoff überträgt. Ebenso verhält es sich mit den Motiven der Serie unter dem Titel Symbiose. Die von den Bilderrahmen gehaltenen Zeichnungen zeigen ein Paar Hände bei einer handwerklichen Tätigkeit und dem Bau eines nicht näher definierten Objektes.
In Veronika Hauers Serie an Zeichnungen mit dem Titel Artist & Spectator wird die Linie sprachlich zum Spielball zweier ProtagonistInnen, deren Dialog von einer Zeichnung zur nächsten weiterspringt. Dabei dreht sich die sprachliche Verhandlung der beiden Figuren um die buchstäbliche, symbolische und räumliche Bedeutung des Begriffes der Linie. Die beiden stilisierten Figuren werden in der Serie als Betrachter (Spectator) einerseits und als Künstler (Artist) andererseits ausgewiesen. Ihr Gespräch, der von der Künstlerin verfasste Text We had only met a couple of times, schreibt sich, mit Letraset Buchstaben in typografischer Vielfalt direkt auf das Papier gerubbelt, in die Handzeichnung mit ein.